Die Schweizer Künstlerin Ina Kunz stellt vom 16. September bis 13. Oktober in der Galerie Thomas Menzel ihre interessanten Kunstwerke aus.

Vielschichtigkeit, Sinnlichkeit und der Bezug zu archaischen Materialien bilden für die vielseitig begabte Künstlerin die Grundlage, die ihre Phantasie beflügeln. Das Elementare wird spürbar und führt zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Sichtbaren und Unsichtbaren.

Ihre Werkesind beeinflusst durch ihre Lehrer, die durchwegs dem Kubismus zugewandte Künstler waren. Beispielsweise Carl Speglitz, der Schüler von Fernand Léger und Johannes Itten war.

 

Die Inspiration zu ihren Werken hat die Künstlerin auf vielen erlebnisreichen Reisen in sich aufgenommen. Dabei vergisst sie nie, ihrer inneren Spur zu folgen und trotzdem der eigenwilligen Materie, dem Papier, Raum zu geben. So entstehen klar gegliederte Kompositionen voller Ausdruckskraft. Ihr bevorzugtes Material ist die Pulpe, der flüssige Faserbrei aus Baumwolle oder anderen Naturmaterialien. Die unterschiedliche Flächenbeschaffenheit, die im Gestaltungsprozess entsteht, zeigt eine besondere Plastizität und eigene Dynamik. Grossflächige Werke, die dem Thema «See(h)landschaften» gewidmet sind, wechseln mit verdichtetem Formenspiel in schwarzen Farbfeldern.

«Für den Betrachter fordern meine Werke ein sich Einlassen», sagt Ina Kunz – «Meine Werke sind auch Ergebnisse von Erfahrungen, in denen ich mich mit-teile, ich teile sie mit dem Betrachter meiner Werke. Das Kunstwerk sozusagen zum Vermittler. Es wird deutlich, dass ein Kunstwerk ohne Betrachter nicht vollständig ist.»

Wenn wir uns zunächst der Paper Art zugewendet haben, so sehen wir noch eine weitere Ausdrucksform, nämlich die Malerei.

Völlig losgelöst von jeglicher Form der akademischen Malerei, also auch der geometrischen Abstraktion, wie man sie vorwiegend in den Bildern der Paper Art sehen kann, zeigt die Künstlerin Acrylmalerei. Spontaneität und gestische Malerei finden sich im Spannungsfeld von Formauflösung und Formwerdung.

Auch dabei wird deutlich, dass Ina Kunz eine erfahrene Künstlerin ist, die den Umgang mit den Materialien kennt, die ihre Kompositionen durch Intuition und mit tiefem Wissen gestaltet.

 

Kenzingen, 13. September 2018